Foto: © Sandra Fouconnier
Charlemagne
Palestine wurde 1945 in New York als Sohn osteuropäischer Juden
geboren und studierte an der New York University, Columbia
University, am Mannes College of Music und am California Institute of
the Arts.
Nach
dem Tod seines Vaters trat er zunächst in Synagogen als Sänger und
später in der Episkopalkirche St. Thomas’ Church auf der Fifth
Avenue täglich am Carillon auf. Dort improvisierte er nach seinen
Auftritten oft stundenlang. Bald machte er sich mit seinen Auftritten
in der New Yorker Avantgarde-Szene einen Namen und Musiker und
Künstler wie Tony Conrad, Moondog, La Monte Young oder John Cale
besuchten die Kirche, um Palestines Improvisationen zuzuhören.
1974
veröffentlichte er sein bekanntestes Werk Strumming Music, in dem er
über 45 Minuten zwei verschiedene Noten in schnellem Wechsel spielt.
Nach einigen Alben produzierte er zunächst keine weiteren
Musikstücke und wandte sich der Installationskunst zu.
Nachdem
ab Mitte der 1990er Jahre Künstler wie Nick Cave oder Thurston Moore
Palestine als wichtigen Einfluss benannten, wurden einige seiner
Frühwerke wieder veröffentlicht. In der Folge erschienen weitere
Solo-Alben und zahlreiche Kooperationen mit Künstlern wie Mika
Vainio, Pita, Pan Sonic, David Coulter, Michael Gira, Jean Marie
Mathoul, Tony Conrad, Perlonex, Keith Rowe, Terry Jennings, Robert
Feldman, Rhys Chatham, Christoph Heemann, Simone Forti, Joachim
Montessuis, Janek Schaefer und der NO!art-Künstlerin Mama Baer.
Nach
einigen Jahren in Kalifornien, wo Palestine am California Institute
of the Arts unterrichtete, lebt und arbeitet er heute im belgischen
Brüssel. Er zählt neben La Monte Young, Terry Riley und Philip
Glass zu den Pionieren der Minimal Music.
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